Mittwoch, 14. März 2018

Rezension: Sophie Bonnets Provenzalische Verwicklungen



Inhalt

Im kleinen, ruhigen Dorf Sainte-Valérie in der Provence arbeitet der Polizist Pierre Durand, der zuvor als Kommissar in Paris tätig war. Er hat gerade Probleme mit seiner Freundin, die ihn für einen Millionär verlassen will, da kommt ein Mordfall, der das ganze Dorf erschüttert, zur Ablenkung gerade recht. Der Casanova der Gegend wird im Weinkeller eines Luxushotels ermordet aufgefunden, neben ihm ein Rezept für Coq au Vin. Ist er das Opfer eines Racheaktes geworden? Alle Dorfbewohner halten zusammen, doch Pierre beginnt zu ahnen, welche Abgründe sich hinter der schönen Fassade des Dorfes auftun. Dann geschieht der nächste Mord, der in Verbindung zu einem Rezept steht…

Meinung

Ich hatte bereits längere Zeit überlegt, mit Sophie Bonnets Reihe um den Dorfpolizisten Pierre Durand anzufangen, deren provenzalisch angehauchte Cover mich schon länger angesprochen hatten. Auch mag ich nicht zu blutige Krimis, bei denen man miträtseln kann und die einen sympathischen Kommissar als Hauptfigur haben, was glücklicherweise auf „Provenzalische Verwicklungen“ voll und ganz zutraf. Man bekommt einen spannenden Ermittlungsfall geboten, bei dem man herrlich mitknobeln kann, wer denn nun der Mörder ist, und bei dem man bis zum Schluss nicht sicher ist, wie der gesamte Fall nun aufgelöst wird. Dies sorgt für ungemeine Spannung bis zur letzten Seite, so dass man den Roman kaum aus der Hand legen kann. Zusätzlich entwickelt Bonnet mit Pierre Durand einen etwas kauzigen, aber sehr sympathischen Polizisten, dessen Privatleben im Buch ebenso eine große Rolle spielt und der sich mit Ereignissen aus seiner Pariser Zeit und seinen Beziehungsproblemen auseinandersetzen muss, bei denen er nicht immer besonders geschickt agiert, was dem Roman auch zahlreiche humorvolle Momente beschert. Dazu tragen auch die neugierigen und skurrilen Bewohner des Dorfes bei, die es so in der Art vermutlich in jeder kleinen Ortschaft gibt.
Außerdem zeichnet die Autorin ein sehr anschauliches Bild der Umgebung des Dorfes irgendwo mitten in den Weinbergen der Provence, das man vor seinem geistigen Auge auferstehen sieht, so dass man sofort Reiselust bekommt und diesen Teil Frankreichs auch einmal besuchen möchte. Aufgrund der Verbindung der Mordfälle mit Kochrezepten spielt zudem das Thema Kochen eine große Rolle. Wer sich für die französische Küche interessiert, findet im Buch zahlreiche Anregungen, wenn auch keine konkreten Rezepte abgedruckt sind. Mich interessierte dieser Aspekt des Buches nicht so sehr, er ist aber gut in die Haupthandlung eingebaut und stört keineswegs.
Neben dem ansprechenden Buchcover ist auch der Inneneinband schön gestaltet. Ein Bild des Dorfes, das übrigens fiktiv ist, ist abgebildet, auf dem mehrere Straßen und für die Handlung wichtige Orte eingezeichnet sind. Im Anhang findet sich außerdem ein Glossar mit einigen französischen Begriffen, die im Text eine Rolle spielten, und eine Leseprobe vom zweiten Fall von Pierre Durand ist auch abgedruckt.

Fazit

Dieser erste Teil der Pierre Durand-Reihe macht sofort Lust auf mehr Bücher der Autorin. Es ist vermutlich ein sehr gutes Zeichen, wenn man nach der Lektüre sofort mit dem nächsten Band anfangen möchte. Ich sitze mittlerweile bereits am zweiten Band, der sich genauso vielversprechend wie der erste darstellt. Wer sich zudem für die Provence interessiert, kann mit diesem spannenden Krimi gar nichts falsch machen.

4 von 5 Punkten


Buchinfos:
Taschenbuch, 336 Seiten
ISBN: 978-3-7341-0162-5
Erschienen am: 18. Mai 2015
Preis: 9,99 €

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