Mittwoch, 19. September 2018

Filmbewertung: Strike III - Career of Evil

Nachdem die ersten beiden Bände der neuen Krimiserie von Joanne K. Rowling unter dem Pseudonym Robert Galbraith bereits verfilmt wurden, folgte ein paar Monate später der dritte Teil „Career of Evil“ (Die Ernte des Bösen), der wie schon der zweite Band in zwei Folgen a 60 Minuten dargestellt wurde. Tom Burke und Holliday Grainger übernahmen erneut die Hauptrollen Cormoran Strike und Robin Ellacott, die in ihrem dritten gemeinsamen Fall ermitteln. Zu Beginn erhält Robin ein mysteriöses Paket, das ein abgetrenntes Bein einer Frau enthält. Strike macht sich sofort auf die Suche nach dem Absender des Pakets, hält er doch drei Personen aus seiner Vergangenheit einer solchen Tat für fähig. Während die Polizei ihre Ermittlungen in Strikes Augen in die falsche Richtung laufen lässt, widmen sich Strike und Robin den drei Männern. Doch es läuft ihnen die Zeit davon, als weitere entsetzliche Dinge geschehen und der Täter es offensichtlich auch auf Robin abgesehen hat, die zudem auch noch über eine Trennung von ihrem Verlobten Matthew nachdenkt…

Die Verfilmung des dritten Buches hat mir bisher am besten gefallen, wahrscheinlich auch, da seine Buchvorlage der bisher beste Teil der Reihe ist. Es ist ein sehr persönlicher Fall für Cormoran und Robin, da beide mit ihrer Vergangenheit konfrontiert sind, Strike muss sich die Frage stellen, wer aus seiner Vergangenheit ihm schaden will, und Robin wird mit einem schrecklichen Ereignis aus ihrer Unizeit konfrontiert, während sie auch erfährt, dass ihr jetziger Verlobter Matthew sie damals betrogen hat, was ihre unmittelbar bevorstehende Hochzeit gefährdet. All dies wurde sehr getreu nach der Buchvorlage dargestellt, obwohl mir diesmal auch ein paar Unterschiede deutlicher aufgefallen sind. In der Miniserie fehlt zum Beispiel ein Verdächtiger, der im Buch aber nur eine untergeordnete Rolle spielt und somit auch gut weggelassen werden konnte. Die Ermittlungen zu den drei Verdächtigen wurden außerdem ziemlich auf das Wesentliche runtergebrochen, Teile fehlen, was dazu führt, dass man weniger von der Lebensgeschichte des Mörders erfährt. Insgesamt wird die Ermittlung dadurch versimpelt, wenn auch das Wichtigste auch in der Serie noch enthalten ist. Auch dem Privatleben der beiden Ermittler wird ähnlich wie im Buch wieder viel Raum gegeben, wovon die Serie wie ihre Romanvorlage einfach lebt. Auch am Ende wurde kaum etwas geändert, sodass auch die Serie mit einem kleinen Cliffhanger schließt.
Zusammen mit dem ersten Fall war dieser der bisher spannendste, was auch in die Serie übertragen wurde. Man kann schön mitknobeln, wer der Täter ist, immer wieder gibt es überraschende Wendungen. Zur Spannung trägt aber auch das Privatleben von Cormoran und Robin bei. Beiden stellt sich die Frage, ob mehr als ein Ermittlerduo aus ihnen werden könnte, während Robin noch überlegt, ob es für sie und Matthew überhaupt noch eine Zukunft geben kann. Außerdem geht die Serie sehr gefühlvoll mit diesem sehr persönlichen Fall um. Insbesondere Strikes Schmerz über den frühen Tod seiner Mutter kann man sehr gut nachfühlen, wie auch Robins Kampf, das Geschehnis während ihrer Unizeit zu verarbeiten. Beide Figuren wachsen einem dadurch noch mehr ans Herz und man fiebert die ganze Zeit mit ihnen mit. Dies liegt sehr stark an den beiden sehr überzeugenden Hauptdarstellern, die ihren Figuren sehr viel Wärme und Gefühl geben. Somit macht die Serie genau wie die Bücher einfach Lust auf mehr. Ich kann nicht mal sagen, dass ich die Bücher viel besser als die Verfilmung finde. Beide stehen für sich und setzen eigene Akzente und beide sind jeder für sich sehr gut gelungen.

Fazit

Wie schon der dritte Roman hat mir der dritte Teil der Miniserie bisher am besten gefallen. Neben dem persönlichen Fall, der sehr spannend zu verfolgen ist, lebt die Verfilmung von der persönlichen Beziehung zwischen Robin und Cormoran, die sich weiter entwickelt und in dem Spannungsverhältnis zwischen Arbeitskollegen und aufkeimenden Gefühlen steht. So versinkt man in der Serie und vergisst alles um sich herum. Ich kann sie weiterhin nur wärmstens empfehlen!

4,5 von 5 Punkten

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